Zurück auf die Schulbank und ab in die Hundeschule. Ob man es glaubt oder nicht, ähnlich wie bei einem Menschen, ist es innerhalb der ersten Monate eines jeden Hundelebens von enormer Wichtigkeit die Grundlagen der Erziehung und der Sozialisierung fest im Hund zu verankern. Das Besondere bei Hunden ist, das es für Erziehung niemals zu spät ist. Denken wir an gerettete Hunde die in höherem Alter von vorne Beginnen. Dennoch ist es für das Tier als auch den Hundehalter und jeglichem Lebewesen das in Kontakt mit deinem Hund kommt von großem Vorteil, wenn er von klein an sozialisiert wurde. Allerdings haben gerade Hundeschulen eine weitere und wie ich finde fast noch wichtiger Eigenschaft, Sie bringen vor allem dem Hundehalter bei, ihre Hunde zu verstehen und den richtigen Umgang mit ihnen zu lernen.
- Was passiert in einer Hundeschule?
- Wie finde ich die passende Hundeschule?
- Der Hundeführerschein, echt jetzt?
- Ein Hundetrainer nur für mich?
- Die Hundeerziehung kann jeder lernen, Mensch und Hund
1. Was passiert in einer Hundeschule?
Stell dir die Hundeschule wie eine Art Privatschule vor, an der du verschieden Kurse belegen kannst, die verschieden Themen beinhalten. Angefangen von der, wohl wichtigsten Phase der Hundererziehung, der Welpenschule, über einzel und Gruppentrainings, bis hin zu Trainings und Gruppen die eine bestimmte Ausbildung beinhalten wie beispielsweise Mantrailing oder Agility. Das Angebot hängt dabei vom Hundetrainer ab, da dieser für jeden Kurs, den er anbietet, eine geeignete Ausbildung haben sollte. Hundeschulen können einen eigenen Bereich haben, wo ungestört geübt wird, sich aber auch auf gemeinsame Runden in den Park treffen, um ein realistisches Umfeld zu schaffen.
2. Wie finde ich die passende Hundeschule?
Zunächst gibt es hier etwas Wichtiges zu klären. Der Begriff Hundeschule oder Coach oder Trainer unterliegt keiner Gesetzesgrundlage. Der Standart hierbei ist eine Hundetrainer Ausbildung und weitere Zertifizierungen. Aus meine Sicht ist es aber nicht ausschlaggebend, wie viele Zertifikate die Hundeschule hat, sondern ob der Trainer die Sprache der Hunde spricht und es schafft die Vertrauensbasis zwischen dem Hund und dem Halter zu finden und diese zu verbessern. Denn wenn ich an dem Punkt mal ehrlich bin, sollten Hundeschulen eigentlich Menschenschulen heißen. Denn der Hund ist immer ein Ergebnis des eigenen Verhaltens ihm gegenüber. Insofern also die Kommunikation und die Bindung zwischen mir und meinem und stimmt, verläuft das Training mit den Kommandos und dem Verhalten des Hundes deutlich einfacher von der Hand, da beide verstehen, was der andere tut.
Entsprechend, um wieder auf die Schule zurückzukommen, muss ein Trainer hier ein besonderes Händchen im Umgang mit mir selbst haben.
Entsprechend muss auch für dich bei der Schule das Gefühl und die Stimmung zwischen dir und dem Trainer passen. Was nicht zu vergessen ist natürlich, ich höre immer wieder von Hundehaltern die mit Problemen zu kämpfen haben, das sie Ratschläge ihrer Trainer erhalten haben, die aversive Mittel wie Zughalsbänder, Wegsperren des Hundes etc. empfehlen oder sogar den Hund direkt beim Training selbst körperlich angehen. Nun, da würde ich mal sagen fehlt es dem Trainer selbst an Souveränität und der richtigen Einstellung gegenüber den Hunden.
3. Der Hundeführerschein, echt jetzt?
Ja es gibt ihn, den Hundeführerschein. Ob er notwendig ist? Nein, es sei denn du möchtest einen Listenhund führen. Ob er sinnvoll ist? Definitiv Ja. Dieser Führerschein wurde vom BHV entwickelt und auch umgesetzt und geprüft. Er ist keine gesetzliche Vorgabe, dient aber als Nachweis, dass du deinen Hund in Alltagssituationen kontrollieren kannst. Wenn du also Ersthundebesitzer bist und dir selbst nicht zu 100 % sicher im Alltag bist, oder auch einen Hund hast, der sich sehr schwertut im Alltag zurechtzukommen, empfehle ich dir die Prüfung abzulegen. Hierbei finde ich besonders den Weg dahin am wichtigsten. Auf dem Weg zur Prüfung musst du natürlich, wie auch beim Autoführerschein, üben, üben, üben. Du erlangst dadurch eine gute Verbindung mit deinem Hund, er lernt wichtige Kommandos und das wichtigste du erlangst Sicherheit. Eine Sicherheit, die du am Ende ausstrahlst und dein Hund spürt. Für die allgemeine Hundeerziehung kann ich dir den Hundeführerschein daher nur empfehlen.
4. Ein Hundetrainer nur für mich?
In vielen Foren und auch auf dem Gassi selbst, tauschen wir uns immer untereinander aus, dabei kommt es ohne Unterlass zu Fragen wie, warum macht er das? Diese Frage ist meist nur schwer zu beantworten. Zwar haben Hunde in der Regel meistens dieselben Verhaltensmuster, das entscheidende ist aber, warum er dieses an den Tag legt. Das kann man nur feststellen, indem du dir einen Hundetrainer oder erfahrenen Hundebesitzer einmal zu dir nach Hause einlädst und mit ihm gemeinsam mehrere Alltagssituationen durchlebst. Viele Hundetrainer haben solche Einzelstunden im Angebot und kommen zu dir nach Hause. Oft sind es die kleinen Dinge, die nur ein erfahrener Trainer finden kann, die aber große Fortschritte in der Hundeerziehung bedeuten können.
5. Die Hundeerziehung kann jeder lernen, Mensch und Hund
Wir kommen als zum Schluss der Besuch einer Hundeschule für die Hundeerziehung ist für einen Hund in jedem alter von großer Bedeutung. Um die richtige Hundeschule zu finden, empfehle ich dir im Vorfeld verschiedene Schulen einmal zu kontaktieren und ein kurzes Gespräch mit dem Hundetrainer zu führen. Wenn hier das Gefühl schon nicht passt, lass es und suche weiter. Abschließend möchte ich noch eines loswerden, zu oft werden Hunde nur in der Hundeschule mit anderen Hunden zusammen gelassen oder die Übungen werden lediglich dort geübt. Es ist wie in der Schule früher, beim Auto oder im Studium. Du erlernst dort die Grundlagen, wie alles funktioniert, ebenso dein Hund, wie er mit anderen Artgenossen umgehen kann. Das eigentliche Training findet erst im Alltag. Also dran bleiben, ruhig, souverän und konsequent.