Große Worte gleich zu Beginn? Völlig zurecht. Mantrailing bedeutet übersetzt nichts anderes als Menschen / Personenverfolgung. Im Zuge der immer häufiger nachgefragten Sportart, die Mensch und Hund gemeinsam erleben können, möchte ich dir einmal die Hintergründe hierzu nahe bringen, was du dort alles lernst und wie genau du und dein Hund mit diesen Fähigkeiten zum Lebensretter werden könnt. 

  1. Geschichte und Ursprung von Mantrailing
  2. Mantrailing heute
  3. Welche Rassen eigenen sich zum Mantrailing?
  4. Vom Hund zum Mantrailer
  5. Dein Hund als Lebensretter.

 

Geschichte und Ursprung von Mantrailing

Der Ursprung von Spürhunden die speziell auf die Suche nach Menschen trainiert wurden, führt uns in den Wilden Westen der USA. Dort wurden die Hunde eingesetzt, um entlaufene Sklaven zu finden. Allerdings wurden die Hunde damals ohne Leine und in kleinen Meuten auf der Suche geführt, um sie mit dem Pferd zu verfolgen. Der bekannteste Mantrailer aus dieser Zeit ist der Bloodhound. Er gilt noch heute als die Hunderasse mit der besonders feinen Nase. Der Begriff Blut in seinem Namen ist dabei auf die Duftspur zurückzuführen, auf die er zu dieser abgerichtet wurde. Damals wusste man noch nicht genau, wonach die Hunde genau suchten. Heute weiß man, es ist eine Mischung aus Hautpartikeln, Schweiß, Atem und Blut. Passend dazu gelten für die Spurensuche von Tieren die Rassen der Schweißhunde als Könige ihrer Zunft. Wobei der Begriff in der Jägersprache nichts anders als Blut bedeutet.

 

Mantrailing heute

Die Sicherheitsbehörden der USA haben schnell die Möglichkeiten des Mantrailings erkannt und dies weiterentwickelt und spezielle Trainingsmethoden erstellt. Mittlerweile gibt es in der ganzen Welt verteilt, Teams, bestehend aus Mantrailer und Mensch. Die Einsatzgebiete hierbei sind unterschiedlich. Zum einen weiterhin als Suchhund für Polizei und Sicherheitskräfte aber auch besonders für Rettungskräfte. Die Hunde können Menschen an den entlegensten Orten finden, angefangen vom Verfolgen entlaufener Personen, sowie entführte Personen. Besonders häufig finden Sie aber Einsatz zur Unterstützung nach Erdbeben oder Lawinen um verschüttete Menschen aufzuspüren, damit die Einsatzkräfte schnell an der richtigen Stelle graben können. 

Seit ca. 20 Jahren ist Mantrailing auch in Deutschland fest angekommen. Als beliebte Sportart mit hin zu deutschen Meisterschaften.

 

Welche Rassen eigenen sich zum Mantrailing?

Bis heute gelten besonders Bloodhounds oder Bluthunde zu den absoluten Profis Ihres Fachs, darüber hinaus die Gruppe der Schweißhunde, die früher Bracken genannt wurden. Heute aber werden auch häufig Goldene Retriever und Labrador Retriever eingesetzt. Grundsätzlich aber eigenen sich Hunde zum Mantrailing die eine besonders ausgeprägte Physiologische Riecheigenschaft haben und vom Wesen her, den Willen zu haben Spuren bis zum Ende zu verfolgen und sich dabei voll und ganz auf die Duftspur konzentrieren können. 

Wenn Du wissen möchtest, ob sich Dein Hund das für eignet, empfehle ich Dir eine Schnupperstunde bei einer Hundeschule zu nehmen, die das Mantrailing anbieten.

 

Vom Hund zum Mantrailer

Im ersten Schritt lernt dein Hund, eine Spur eines Menschen zu erkennen und diese zu verfolgen. Zunächst auf kurze Strecken auf denen bewusste Köder mit dem Geruch des Menschen gelegt werden. Wichtig sei hier gesagt, das die Hunde beim Mantrailing grundsätzlich immer an der Leine geführt werden.

Anschließend lernt der Hund anzuzeigen, wenn er die gesuchte Person gefunden hat. Meist in Form dem Sitz. Manche Hunde Bellen auch, aber das wird lediglich bei der Suche verschütteter Personen oder bei der Suche ohne Leine verwendet. Zum einen, da der Hundeführer direkt neben dem Hund steht, zum anderen, weil auch viele Menschen Angst vor einem bellenden Hund haben. 

Anschließend heißt es einfach, Übung macht den Meister. Die Trainings werden immer mehr gefestigt und für den Hund mit Herausforderungen verbunden wie Ablenkung durch Lärm aber auch durch einen anderen Geruch.

An dieser Stelle möchte ich gerne eine wirklich unglaubliche Eigenschaft der Hunde mit ihrem Geruch erwähnen. Ähnlich wie wir Menschen räumliches Hörvermögen besitzen, was uns erlaubt, ohne den Kopf zu drehen, die Herkunft eines Geräusches zu definieren, können Hunde dies mit ihrer Nase. Sie können also räumlich riechen, was Ihnen erlaubt dieselbe Spur nach Herkunft und damit auch zu unterscheiden, welche Spur die neueste ist. Sollte also Beispielsweise jemand versuchen den Hund durch wirres umherreisen verwirren zu wollen, wird ihm das nicht gelingen. Der Hund bleibt ihm sicher auf der Spur.

 

Dein Hund als Lebensretter.

Sicher ist unser Hund für jeden von uns schon jetzt unser Lebensretter der uns mit unendlicher Liebe überschüttet. Doch er kann noch mehr. Die meisten Mantrailing Ausbildungszentren / Sportstätten sind an die örtliche Hundestaffel der Rettungshunde angeschlossen. Wenn dein Hund dabei eine besonders gute Figur macht, könnt ihr beide Teil einer Hundestaffel werden. Das bedarf wöchentlichem Training, da die Hunde besonders Psychisch viel aushalten müssen. Wenn du also einen notorischen Schnüffler hast, schau bei der nächsten Hundeschule vorbei, absolviere die Schnupperstunde und schaue, was daraus wird. Ein tolles Hobby für Mensch und Mantrailer.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert