Ob es einem gefällt oder auch eher nicht, etwas Besonderes sind sie auf alle Fälle. Hunde mit blauen Augen. Sie treten immer in Verbindung mit besonderen Fellzeichnungen auf. Besonders beim Husky oder beim Australien Shepherd sind sie sehr beliebt. Ich habe mich gefragt, warum ist das so? Warum haben Tiere, die eigentlich immer braune Augen haben, manchmal blaue und manchmal sogar mehrfarbige Augen? Ist das Ganze gesund? Ich war erstaunt über die Ergebnisse über Hunde mit blauen Augen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
- Die Augenfarbe der Hunde
- Hunde mit blauen Augen – der Merle Effekt
- Ich habe einen weißen Hund, ist der nun automatisch krank?
- Hunde mit blauen Augen – der Husky
- Hunde mit blauen Augen schon von Geburt an?
- Hunde mit mehrfarbigen Augen?
- Hunde mit blauen Augen und silbernem Fell
- Hunde mit blauen Augen als Arbeitstier
- Du möchtest Hunde mit blauen Augen?
Die Augenfarbe der Hunde
Die Antworten auf die Fragen, die ich mir in diesem Zusammenhang gestellt habe, haben, alle einen biologischen Hintergrund. Der Grund warum es Hunde mit blauen Augen gibt, liegt darin, dass sie nicht in der Lage sind ausreichend Pigmente erzeugen können, um diese in Ihrer Iris einzulagern. Diese Pigmente bestehen aus Melanin, dem Stoff, der für die Farbe im Körper des Hundes verantwortlich ist. Es ist daher ein nachvollziehbarer Schluss, dass die Fellfarbe direkt mit der Augenfarbe zusammenhängt? Ganz so einfach ist es nicht. Es ist ein wenig abhängig von der Hunderasse und vor allem von dem Gendefekt in dem Tier, der dies auslöst. Ja, du hast richtig gelesen, die so wunderbare Farbe der Augen ist ein Ergebnis eines Gendefektes des Tieres, das erblich und übertragbar ist. Leider auch nicht immer ungefährlich. Aber eins nach dem anderen.
Hunde mit blauen Augen – der Merle Effekt
Der Gendefekt, der blaue Augen auslöst und für besonders eine Rasse steht, ist der sogenannte Merle Gendefekt. Der Australian Shepherd ist hier der bekannteste Vertreter. Deren Körper kann nicht ausreichend und auch nicht flächendeckend Melanin produzieren. Das Ergebnis sind gebündelte Stellen von Melanin, oft gepaart mit vielen Stellen von schwachem Melanin. Augenscheinlich sieht dein Hund dann so aus. Er hat weißes Fell und mehrere große braune Platten. Darüber erteilt tauchen viele dunkle Flecken auf, teilweise sogar wie bei einem Gepard mit einem hellen Kern. Das sieht wirklich verrückt aus, ist aber eine schwere Form des Merle Effekts. Da sich dies nun auch über den Kopf erstreckt, gelangt so auch nicht genügen Melanin in die Augen. Ebenso kann die Entwicklung der Ohren im Innern stark darunter leiden. Daraus ergibt sich, dass viele Hunde mit Merle an Taubheit und/ oder Blindheit erkranken.
Ich habe einen weißen Hund, ist der nun automatisch krank?
Nein, natürlich nicht. Es gibt viele Hunde mit weißem Fell, die absolut gesund sind. Hier hat es im Laufe der Evolution eine Mutation der Gene gegeben, wobei das Gen, das für die weiße Pigmentierung verantwortlich ist, dominant geblieben ist. Die Folgen wie Taubheit und Blindheit wurden im Laufe der Entwicklung ausgemerzt. Diese Hunde haben aber auch keine blauen Augen. Wenn doch, liegt wieder ein Gendefekt vor, dieser nennt sich dann Double Merle. Dieser zeichnet sich aber dann auch mit einer strahlend rosafarbenen Haut aus.
Es gibt auch weiß gescheckte Merle Fälle. Das bedeutet dann, dass der Hund braun mit weiß sein sollte, das braun aber eben weiß ist. Diese weißen Stellen sind dann eben betroffen. Es kommt auch bei Hunden mit einem weißen Kopf regelmäßig vor, dass diese unter Blindheit und Taubheit leiden und eben auch blaue Augen bekommen.
Hunde mit blauen Augen – der Husky
Beim Husky sind blauen schon so weitverbreitet, dass manch einer glaubt diese gehören fest zur Rasse. Auch hier ist es ein alter Gendefekt, der dafür gesorgt hat. Dieser hat sich so dominant in das Erbgut des Huskys eingepflanzt, dass die Huskys mit blauen Augen auch sehr gesund zur Welt kommen. Besonders beliebt sind Huskys mit schwarzem Fellfarbe und blauen Augen, was zum einen selten vorkommt, aber hier aufzeigt, dass es nicht am fehlenden Melanin liegen kann. Sicherlich gibt es auch Huskys mit blauen Augen und einem neuen Gendefekt, dies kannst du dann eben an der Hautfarbe erkennen. Wenn du dir unsicher bist, solltest du das von einem erfahrenen Tierarzt überprüfen lassen.
Hunde mit blauen Augen schon von Geburt an?
Wenn ein Welpe an einem der Gendefekte leidet, dann tut er das bereits von Geburt an. Lediglich die auftretenden Krankheiten tauchen meist im höheren Alter auf. Dennoch kann der erste Eindruck täuschen. Viele Welpen kommen mit blauen oder hellen Augen auf die Welt. Diese färben sich dann innerhalb der ersten Wochen dunkel. Denn alle gesunden, genauer gesagt nicht an Gendefekten leidenden Hunde haben braune Augen. Mal heller und mal dunkler, aber immer braun.
Hunde mit mehrfarbigen Augen?
Ja, auch das gibt es und kommt beim Gendefekt Merle aktiv vor. Dies ist entsprechend genau wie mit dem Fell zu erklären. Je nachdem wie stark und unkontrolliert dieser Gendefekt im Körper des Hundes unterwegs ist, desto verrückter sind die Ergebnisse. Es kommt daher gerne mal vor, dass ein Auge des Hundes blau und braun oder blau und grün ist und das andere wieder ganz anders aussieht.
Hunde mit blauen Augen und silbernem Fell
Hunde mit diesen Eigenschaften sind wieder ein anderes Kaliber. Diese leidet unter einem Gendefekt, der aktuell sehr in Mode gekommen ist. Der Dilute Phänotyp. Dieser sorgt für ein durchgängiges erhelltes Schwarz, das zu einem Grau oder dem sogenannten Lilac farbenem Fell. Gerne auch Silberfell genannt. Diese Hunde haben oft auch blaue oder gerne auch grüne Augen. Lediglich eine Rasse hat diese Farbe bereits fest im Erbgut verankert und ist damit ebenso gering bis gar nicht gefährdet wieder Husky. Der Weimaraner. Die ersten Hunde, dem der Dilute aktiv eingekreuzt wurde, waren Labradore. Dies zeigt sich hauptsächlich darin, dass gerade beim illegalen Welpen handel oft Labradorwelpen in ganz jungen Jahren kaum von Weimaraner Welpen unterscheiden lassen, wenn diese dieselbe Fellfarbe haben. Jedoch sind die Hunderassen zwei weitaus unterschiedliche Rassen.
Diese Hunde leiden aufgrund des Defektes ebenfalls oft an Immunschwäche, Leber- und Nierenversagen und einer geringen Lebenserwartung.
Mittlerweile werden neben dem Labrador auch oft Doggen, American Staffordshire Terrier und Französische Bulldoggen mit Dilute gezüchtet. Anzumerken finde ich hier, dass dies generell Rassen sind, die viele Erbkrankheiten haben und so noch weiter gefährdet sind. Muss das dann unbedingt sein?
Hunde mit blauen Augen als Arbeitstier
Nun ob und wenn ja, wie ein Hund der an einem Gendefekt leider als Arbeitshund eingesetzt werden, liegt natürlich an der schwere und der Ausprägung der Probleme. Ein bekanntes Beispiel ist der Australien Shepherd. Er wurde in den USA entsprechend für die Schafherden eingesetzt im sonnigen und warmen Süden des Landes. Die blauen Augen sind sehr lichtempfindlich. Es war dem Hund daher kaum möglich seine Arbeit zu verrichten, da er durch die ständige Sonne nicht nur geblendet war, sondern auch blind wurde. Ein anderes Beispiel hingegen ist der Husky, der trotz blauer Augen bis heute als Schlittenhund eingesetzt wird. Es kommt als immer auf die genaue Art und Ausprägung des Gendefektes an.
Du möchtest Hunde mit blauen Augen?
Aus optischen Gründen ist es natürlich mehr als verständlich, wenn einem das gefällt, dass man dann so einen Hund haben möchte. Es ist am Ende, wie ich finde, dieselbe Frage wie bei einer Französischen Bulldogge oder allen anderen Hunden, die aus einer Qualzucht entstanden sind. Diese Hunde haben daraufhin mit körperlichen Einschränkungen zu kämpfen, nur weil es dem Menschen gefällt. Rassen wie der Weimaraner und der Husky bilden sicher die Ausnahme, da sich dies über die Jahre verankert hat und die Tiere nicht mehr leide. Betonung liegt auf mehr. Denn alles hatte irgendwann seinen Anfang. Ich möchte daher hier weder ein dafür noch ein dagegen aussprechen, ob es vertretbar ist, solche Hunde zu kaufen. Sicher ist, mit dem Kauf förderst du die Nachfrage und damit auch die Zucht und damit auch die Fehlzüchtungen. Vor allem und insbesondere den illegalen Handel, denn die wenigsten geben gerne entsprechend Geld für einen Züchter aus. Wenn du einen Hund rettest, ist das zum einen wieder eine ganz andere Angelegenheit. Dennoch wäre es das beste, wenn der Gendefekt wieder eine vereinzelte Erscheinung wäre und kein verkaufsförderndes Argument.