Weltweite Berühmtheit erlangte dieser sanfte Riese durch seinen Vertreter Barry. Der legende nach rettete der wohl bekannteste Lawinenspürhund über 30 Menschen das Leben. Das Schnapsfässchen um einen Hals wurde dabei zum Markenzeichen. Kaum eine andere Hunderasse ist so bekannt wie der Bernhardiner.
Viel gemeinsam mit seinem berühmten Vertreter hat der heutiger Bernhardiner nicht mehr. Was geblieben ist, ist sein besonders Wesen. Der Bernhardiner, sanfter Riese mit Charakter. Ein Rasseportrait.
- Die Geschichte des Bernhardiners
- Das Aussehen
- Wesen und Erziehung des Bernhardiners
- Haltung und Pflege des Bernhardiners
- Gesundheit und Krankheiten
- Wann schaffe ich mir einen Bernhardiner an?
Die Geschichte des Bernhardiners
Der Bernhardiner hat seinen Namen durch das Hospiz auf dem Großen St. Bernhard erhalten. Er war der Hund, der in dieser abgelegenen Region, in den Schweizer Alpen gezüchtet wurde. Er stammte laut der Geschichte von den Vorfahren des heutigen Sennenhundes ab. Bernhardiner wurden als Hütehunde von Hof und Vieh eingesetzt. Durch seine Feine und besondere Nase wurde er auch als Suchhund bei Lawinenunglücken eingesetzt. Zu dieser Zeit war der Bernhardiner aber viel kleiner und schlanker als sein heutiger Vertreter. Damals war der Bernhardiner in Form und Größe perfekt auf die widrigen Bedingungen in den Hochalpen ausgerüstet. Aufgrund der Passhöhe war eine durchgehende Zucht nicht möglich, daher wurden immer wieder Hunde aus den Tälern zur Zucht hinzugezogen. Das Ergebnis ist der nun durch Fehlzuchten entstandene Bernhardiner wie wir in heute kennen. Mit seinen in der Regel mindestens 70 kg und nur gering belastbarem Körperbau als Lawinensuchhund ungeeignet, gilt er immer noch als Schweizer Nationalhund. Noch heute werden im Hospiz Bernhardiner gezüchtet.
Das Aussehen
Die heute bekannten Bernhardiner sind besonders große Hunde. Lediglich der Mastiff wird noch größer. Die Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 70 bis 90 cm die Hündinnen 65 bis 80 cm. Der Bernhardiner bringt dabei ein Gewicht von 60 bis 120 Kg auf die Waage. Aufgrund dieser enormen Größe haben Bernhardiner leider nur eine Lebenserwartung von 6 bis 8 Jahren.
Ihr Fell ist stock- oder langhaarig und dabei glatt anliegend und sehr dicht. Die Farben sind dabei Weiß mit Rotbraun oder andersherum. Die gewünschten Abzeichen sind weiße Flecken auf Brust, Nase, Hals, Pfoten spitzen und Ruten spitze.
Wesen und Erziehung des Bernhardiners
Der Bernhardiner ist ein freundlicher, sanftmütiger und gutmütiger Familienhund. Es bringt ihn so schnell nichts aus der Ruhe, weshalb er für Kinder bestens geeignet ist. Er möchte, trotz seiner Größe immer dabei sein und ist dabei aber stets sehr wachsam und aufmerksam. Er hat einen großen Dickkopf den man nur mit Empathie und liebevoller Erziehung überzeugt. Wenn man dies geschafft hat, hat man einen Freund fürs leben. Er benötigt aufgrund seiner übermäßigen Größe nicht verhältnismäßig mehr Bewegung wie ein kleinerer Hund, im Gegenteil. Er hat große Freude an Auslastung die seinen scharfen Geruchssinn fordern.
Haltung und Pflege des Bernhardiners
Gerade in den ersten Monaten musst du unbedingt auf die Menge des Futters achten. In den ersten Monaten wachsen Hunde auf nahezu 100 % ihrer Körpergröße an. Bei Riesen Hunden, wie der Bernhardiner, besteht daher die Gefahr, dass die Knochen und Gelenke, besonders das Knorpelgewebe bei der Geschwindigkeit nicht mithalten können. Übermäßiges Füttern fördert das Muskelwachstum und damit diese Situation. Ein spezielles Welpen futter, das Proteinreduziert ist, ist hier ratsam. Lasse dich hier am besten von deinem Tierarzt beraten. Der Bernhardiner liebt es auf Haus und Hof aufzupassen. Aufgrund seines Wesens ist er aber dabei kein Kläffer. Diese Rasse eignet sich daher weniger für eine Wohnung ohne Garten oder in der Stadt. Er mag es eher ruhig und immer bei seiner Familie. Seine Fellpflege ist eher unproblematisch. Regelmäßiges Bürsten, besonders beim Verlust des Unterfells im Frühjahr sind dabei notwendig.
Gesundheit und Krankheiten
Der Bernhardiner hat wegen seiner übermäßigen Größe und der in weit hinten liegenden Zuchtvergangenheit die wohl kürzeste Lebenserwartung von allen Hunden. Diese beträgt 6–8 Jahre. Selbst der Bekannteste und ihnen, Bernhardiner Barry, der noch deutlich kleiner war, wurde nur 10 Jahre alt. Dies war schon damals auf extremen Bedingungen auf dem Bernhards Pass zurückzuführen.
Wenn du es geschafft hast, deinen Hund durch die schwierige Wachstumsphase durchzubringen, benötigt dein Bernhardiner viel medizinische Überwachung.
Wegen des Zuchtziels des Riesenhundes ist der junge Körper zu Höchstleistungen gezwungen die Biologisch so nicht vorgesehen sind. Im Bereich des Kopfes sind Hängelieder stark verbreitet, hier benötigt er von Beginn an medizinische Versorgung. Epilepsie und bestimmte Krebserkrankungen kommen ebenfalls häufig vor. Osteosarkom, Knochenkrebs, ist aufgrund des extrem schnellen Wachstums oft die Todesursache und führt so zu der kurzen Lebenserwartung. Als große Rasse ist auch der Bernhardiner nicht vor der Hüftgelenksdysplasie gefeit.
Wann schaffe ich mir einen Bernhardiner an?
Vorangegangen kommen viele Punkte auf, die den Bernhardiner mit vielen aufkommenden Problemen versehen. Ihr wirklich besonderes Wesen findest du so aber nur schwer ein zweites Mal. Du solltest dich daher gut über die Eltern deines Hundes informieren damit du in Sachen tatsächlicher Größe und Gewicht alles notwendige weißt. Darüber hinaus solltest du dich bereits gut, auch finanziell, auf alles vorbereiten. Du solltest ihm ein räumlich umfangreiches Zuhause bieten mit einer liebevollen großen Familie die er lieben und beschützen kann.
Er ist kein Arbeitstier und sollte die kurze Zeit die Ihm geschenkt ist in Ruhe, Frieden und Liebe genießen können.