Wer kennt es nicht, ein Hund, ein Blick und schon ist das Herz erfüllt. Das ist nahezu jedem Hundebesitzer passiert, als er sich für seinen Hund entschieden hat. Doch was, wenn dieser Hund zu einer der sogenannten gefährlichen Rassen gehört? Wie beispielsweise ein American Staffordshire Terrier. Warum gibt es diese Liste für gefährliche Hunde eigentlich und welche Auflagen muss ich erfüllen, um Listenhunde zu besitzen und am wichtigsten, wie gehe ich mit so einem Hund um?
Fragen über Fragen. Ich hoffe, du findest hier deine Antworten.
- Wer definiert Listenhunde und was hat das mit Begriff Kampfhund zu tun?
- Was ist ein Kampfhund?
- Muss ich etwas Bestimmtes tun, wenn ich einen Listenhund möchte?
- Was bedeutet „spezielle Auflagen“ ?
- „Ich kenne meinen Hund, der beißt nicht!“
- Was muss ich bei der Haltung eines Kampfhundes beachten?
1. Wer definiert gefährliche Hunde und was hat das mit Begriff Kampfhund zu tun?
Die Definition, welche Rassen als sogenannten gefährliche Hunde eingestuft werden bestimmt übergreifend die Bundesregierung und darauf aufbauen jedes Bundesland für sich. Als Basis hierfür gilt die Liste der FCI, in der die Wesen und die Hintergründer einer jeden Rasse aufgezeigt sind. Es sind Hunde deren Agressivitätslevel hoch und deren Reizschwelle besonders gering sind, was sie so bei nicht artgerechter Haltung zu einem gefährlichen Hund für uns Menschen machen kann. Auf diese Hunde gibt es zum Einen Importverbote die nur unter bestimmten Auflagen stattfinden dürfen, wir beispielsweise als Arbeitshund. Diese Hunde werden gerne als Personenschutzhunde ausgebildet früher jedoch als Kampfhund für Wettkämpfe, was Ihnen diesen umgangssprachlichen Beinamen gegeben hat. Jedes Bundesland führt eine weitere Liste mit gefährlichen Hunden.
Wer ein solches Tier besitzen möchte, muss sich gemeinsam mit dem Tier einem Wesenstest unterziehen, für manche gilt eine generelle Leinenpflicht bis hin zu einer Maulkorbpflicht. Um es dem Halter zusätzlich unattraktiv zu gestalten sind die Steuern für diese Hunde besonders hoch. In München beispielsweise liegt die Jahressteuer bei pauschal 800€, wenn der Hund auf der Liste für gefährliche Hunde steht.
2. Was ist ein Kampfhund?
Der Begriff Kampfhund ist ein umgangssprachlich verwendeter Begriff, der aus einer Zeit stammt, in der diese Listenhunde zum Kampf gegeneinander oder gegen Tiere wie Bären von uns Menschen verwendet wurden. Heute wird dieser Begriff unter den Worten „gefährliche Hunde“ verwendet.
Hier findest du eine Liste, mit allen Hunden, die in Deutschland als Listenhunde gelten. -> https://www.gesetze-im-internet.de/hundverbreinfg/__1.html . Welche Hunde in deinem Bundesland auf der Liste zusätzlich stehen, findest du auf der Webseite deines Landesministeriums.
3. Muss ich etwas Bestimmtes tun, wenn ich einen Listenhund möchte?
Wenn du dich entschieden hast, einen der Listenhunde als Halter zu führen, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass du, unabhängig vom tatsächlichen Wesen deines Tieres, auf viel Unverständnis und Gegenwehr von anderen Menschen treffen wirst. Entsprechend und auch generell unabdingbar ist es daher, das du dich von Beginn an intensiv mit den Rassen auseinandersetzt. Informiere dich im Bezug auf seine Kategorie gut über die Bedürfnisse der Haltung und der Erziehung. Auch wenn kein Hund aggressiv geboren wird, ist es schon so, dass Listenhunde eine geringere Reizschwelle haben. Wenn diese dann unausgeglichen vom Halter erzogen werden, kann es schonmal vorkommen, das dein Hund seine Kontrolle verliert. Da es immer wieder zu solchen Fällen kommt, die wir in den Medien sehen, ist auch klar, dass es sich hier um eine ernst zu nehmende Situation handelt.
4. Gefährliche Hunde benötigen “ spezielle Auflagen“ !
Es ist nun so, das es kein Gesetz gibt, das die Vorgaben verallgemeinert zusammenfasst. Entsprechend solltest du dich vorher in deiner Stadt darüber Informieren welche Auflagen der Halter eines Hundes der Kategorie „Gefährliche Hunde“ erfüllen muss. Mit Sicherheit wird es unter anderem folgende Auflagen beinhalten:
- Volljährigkeit
- polizeiliches Führungszeugnis
- Maulkorb- und Leinenzwang in der Öffentlichkeit
- Wesenstest für Listenhunde
- Sachkundenachweis des Halters = Hundeführerschein
- Kastrations- und Sterilisationspflicht
- erhöhte Hundesteuer für Listenhunde
- Versicherungspflicht
- Verbot für bestimmte öffentliche Plätze und Einrichtungen
5. “Ich kenne meinen Hund, der beißt nicht!“
Das Besondere an Listenhunden ist, das sie vom Wesen sehr anhängliche und liebes bedürftige Rassen sind. Der American Staffordshire Terrier ist ein beliebter Familienhund beispielsweise. Sie sind besonders anhänglich und haben innerhalb ihrer Gruppe / Familie eine besonders hohe Toleranzschwelle. Genau hier kommt es zum möglichen Problem. Wenn der Hund nicht von Beginn an gelernt hat, das Lebewesen außerhalb der Familie keine Gefahr darstellen, kann man fast davon ausgehen, das es zu einem Vorfall kommt. Da der Beschützerinstinkt gegenüber Ihrer Familie so weit geht, das diese bis in den Tod dafür gehen würden, ist eine entsprechende heftige Reaktion des Hundes zu erwarten.
6. Was muss ich bei der Haltung eines Kampfhundes beachten?
Als Erstes möchte ich dir nahe legen, wie bei jeder Rasse, von Beginn an Unterstützung von einem Hundetrainer zu holen. Ich persönlich finde sogar, das diese nicht Hunde- sondern Menschentrainer heißen müssten. Dein Hund ist immer nur ein Ergebnis Deines Verhaltens ihm und anderen Menschen gegenüber. Wenn also Du ein Souveräner und ruhiger aber bestimmter Leader bist, wird dein Hund von vornherein so in sein Leben starten. Eine kontinuierliche Arbeit ist besonders wichtig, gerade im Welpen und Junghund Alter, in der der Hund seine Kräfte kennenlernen und die Kontrolle darüber erlernen muss. Keinesfalls solltest du, so wie bei jedem Tier dieser Erde generell, mit aversiven Mitteln, wie spezielle Zughalsbänder, oder sogar Elektroschockhalsbändern arbeiten. Diese sind aber auch zum Glück in Deutschland verboten.
Wenn du Ihn als Schutzhund für dein Grundstück oder Familie möchtest, ist es wichtig, das du die hierfür ebenfalls einen Speziellen Trainer hinzu holst, damit du dich jederzeit auf deinen Hund verlassen kann, sowohl wenn er seine Arbeit erledigen soll, aber besonders wenn er dies nicht tun soll.
Alle Hunde auch gefährliche Hunde haben ein tolles und erfülltes Leben verdient, auch wenn diese vom Gesetz und der Gesellschaft nicht so gerne gesehen werden, daher ist es bei diesen Rassen besonders wichtig, dafür zu sorgen, das sie Ihre Vorurteile nicht bestätigen.